Ich wollte schon ewig selber eines ansetzen – ein richtig gutes Oxymel aus meinem Garten. Nach dem letzten Schnupfen war klar: Jetzt wirklich! Herausgekommen ist ein Oxymel Rezept, das wunderbar kräftigt, einfach herzustellen ist und noch dazu richtig gut schmeckt.
Was ist ein Oxymel
Oxymel – oder auch Sauerhonig – ist ein altes Hausmittel, das schon in der Antike bekannt war. Es besteht im Grunde aus drei Dingen: Honig, Apfelessig und Pflanzenkraft.
Das Wort Oxymel kommt aus dem Griechischen: oxy (sauer) und meli (Honig). Die beiden Grundzutaten werden mit Kräutern, Blüten oder Früchten angesetzt und dürfen dann ein paar Wochen durchziehen. Das Ergebnis ist eine süß-säuerliche Essenz voller wertvoller Inhaltsstoffe, die das Immunsystem stärkt und uns gerade in der kalten Jahreszeit wunderbar unterstützt.
Man kann Oxymel pur einnehmen, in Wasser oder Tee rühren, über Salate träufeln oder als natürliche Hausapotheke im Glas nutzen. Und das Beste: Es ist ein richtiges Hexenwerk – leicht herzustellen, aber immer ein bisschen magisch!
Mein Garten-Oxymel: Zutaten und Wirkung
Für ein Oximel kannst du so gut wie alles verwenden, was scharf, würzig und gesund ist. Ich wollte meines mit Zutaten aus dem eigenen Garten herstellen. Also bin ich mit Korb und Schere durch den Garten gestreift und hab mir alles zusammengesucht, was mich angelacht hat
- Kapuzinerkresse – Die leuchtenden Blüten und scharfen Blätter sind nicht nur hübsch, sondern auch antibakteriell und immunstärkend
- Rote Zwiebel – klassisches Hausmittel bei Erkältungen, bringt eine feine Würze
- Knoblauch – stärkt Herz und Kreislauf, wirkt antiviral und antibakteriell
- Thymian – der kleine Held der Atemwege, hilft bei Husten und Heiserkeit und bringt eine süße Note in den Ansatz
- Salbei – beruhigt Hals und Rachen, wirkt entzündungshemmend
- Hagebutten – vollgepackt mit Vitamin C
Dazu kommen zwei einfache, aber entscheidende Zutaten:
- Honig – von einem befreundeten Imker, mild und goldgelb, antibakteriell und wohltuend
- Apfelessig – bringt Säure, konserviert natürlich und hilft dem Körper, Mineralstoffe besser aufzunehmen
Schon beim Schneiden und Mischen duftet alles nach Gesundheit und Herbst – würzig, süß, ein bisschen scharf, ein bisschen wild.
Oxymel Rezept – so einfach geht’s
Ich arbeite beim Ansetzen immer nach Gefühl – das passt gut zu diesem uralten Hausmittel, das schon unsere Vorfahren ohne Messbecher hinbekommen haben.
Zutaten vorbereiten
Alles, was du verwendest, sollte frisch, sauber und trocken sein. Die Zwiebel hab ich kleingeschnitten, die Knoblauchzehen dürfen ganz bleiben. Bei den Hagebutten hab ich den Blütenansatz entfernt.
Ab ins Glas
Gib die Pflanzen und Kräuter in ein sauberes Schraubglas. Das Glas sollte ungefähr 2/3 locker gefüllt sein.
Honig und Essig dazu
Gieß Honig und Apfelessig im Verhältnis 1:3 dazu – also ungefähr ein Teil Honig, drei Teile Essig. Wenn du’s süßer magst, einfach mehr Honig. Hauptsache, alles ist gut bedeckt.
Rühren, Deckel drauf, ziehen lassen
Gut verrühren (Honig löst sich besser, wenn der Essig zimmerwarm ist). Glas verschließen und an einen dunklen Ort stellen. Ab und zu sanft schwenken, damit sich alles gut verteilt.
Reifezeit

Nach etwa ein bis zwei Wochen kannst du das Oxymel abseihen. Die Kräuterreste kommen auf den Kompost, die goldene Flüssigkeit in eine saubere Flasche.
Und das war’s schon – dein selbstgemachtes Oxymel ist fertig.
Wie du dein Oxymel verwendest
In der Früh pur auf einem Löffel oder in einem Glas lauwarmem Wasser weckt das Oxymel die Lebensgeister und macht gleich mal richtig wach.
Du kannst es aber auch als Basis für ein Salatdressing verwenden, in warmem (nicht heißem!) Tee auflösen oder mit Mineralwasser als Oximel-Spritzer genießen.
Durch den Essig und den Honig hält es sich gut ein paar Monate, am besten kühl und dunkel gelagert. Ich habe ab sofort immer ein Glas auf Vorrat – man weiß ja nie, wann die Nase wieder kitzelt.
Wenn du Lust hast, dein eigenes Oxymel Rezept auszuprobieren – tu es einfach. Du brauchst keine exakten Mengen, keine Laborbedingungen, nur gute Zutaten und ein bisschen Neugier. Vielleicht nimmst du Kapuzinerkresse wie ich, du kannst aber auch Kren, Ingwer, Kurkuma oder Chili dazugeben – alles ist erlaubt, was dir guttut.
Also: Glas schnappen, Honig holen, Kräuter sammeln – und los geht’s!
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