Die Geschichten vom Labkraut erscheinen regelmäßig in der Kikeriki-Zeitung – und nun auch hier im Landsitz-Blog.
„Weißt du,“ begann Labkraut, „ich kann mich noch gut erinnern, wie wir uns kennen gelernt haben.“
„Ich auch,“ antwortete ich. „Du hast mir ein Bein gestellt!“
„Hättest du mich sonst wahrgenommen?“, fragte das kleine Naturwesen.
„Wahrscheinlich nicht,“ musste ich zugeben.
Erst als ich damals, in meinen ersten Wochen im Garten, bei meinem täglichen Gartenrundgang zum dritten Mal an derselben Stelle gestolpert bin – ohne ersichtlichen Grund! – habe ich genauer hingesehen. Und da war er, ein zartes kleines Wesen, saß da unmittelbar an der Grundstücksgrenze und lachte mich aus.
„Was machst du denn da?“, habe ich ihn gefragt.
„Ich warte darauf, dass du mich wieder in den Garten lässt,“ hat der Kleine geantwortet. Dann erklärte er mir, dass er zu diesem Grundstück gehörte, aber von früheren Besitzern verjagt worden war.
„Ich hab immer im Stall die Milch umgeworfen, unabsichtlich, weil sie mir so gut schmeckt,“ gestand er traurig.
„Na bravo. Und was kannst du sonst noch?“, lachte ich. „Ich kenn‘ mich gut mit Tieren aus und mit Pflanzen natürlich auch,“ strahlte er nun. „Kannst du mich vielleicht brauchen? Mein Name ist übrigens Labkraut.“
Ich überlegte nicht lange. „Natürlich darfst du bleiben. Einen Labkraut kann man schließlich immer brauchen. Aber benimm dich!“
Seither kümmert sich der Labkraut mit uns um unsere Pflanzen und Tiere und ist mir darüber hinaus ein weiser Ratgeber in allen Lebenslagen. Doch davon erzähle ich euch das nächste Mal.
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